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Drehbank
Die wichtigste Werkzeugmaschine für Metallbearbeitung, welche die meiste und ausgedehnteste Anwendung findet, denn man kann auf ihr nicht allein eine Menge Gegenstände von genau runder Form ausarbeiten, sondern sie wird auch beim Abdrehen ovaler und nicht kreisförmig gestalteter Arbeitsstücke, beim Herstellen von ebenen Flächen, zum Bohren und ähnlichen Arbeiten verwandt. Obgleich bei fast keinem Werkzeuge so verschiedenartige Konstruktionen vorkommen, so sind sie doch alle im Wesentlichen übereinstimmend.
Die Hauptbestandteile jeder Drehbank sind folgende;
a) Das Gestell. Es besteht gewöhnlich aus zwei langen, horizontalen, parallel mit einander verbundenen, auf ihren oberen Flächen gut abgerichteten Balken (Wangen), die auf einem festen, aus Eisen oder hartem Holze gefertigten, etwa 1 m über dem Fußboden erhabenen Untergestelle ruhen. Statt der Wangen wendet man häufig eine schmiedeeiserne drei- bis fünfkantige Stange, ein Prisma, an, und nennt dann diese Art Drehbänke Prisma-Drehbänke; auch gibt es Drehbänke, bei denen das Prisma durch zwei gusseiserne Zylinder ersetzt ist.
b) Die Docken sind senkrechte Stützen von Metall, welche auf den Wangen (Prisma oder Zylinder) stehen; von diesen sind zwei, links vom Arbeiter, unbeweglich am Ende der Drehbank, die Vorder- und Hinterdocke genannt, angebracht; die dritte, der Reitstock, ist längs der Wangen verschiebbar und durch eine Schraube an jedem beliebigen Punkte derselben zu befestigen.
c) Die Spindel, eine sorgfältig abgedrehte, genau rund laufende (zentrierende) stählerne Achse; sie wird von der Vorder- und Hinterdocke unterstützt und muss genau horizontal und parallel zu den Wangen liegen. Die Spindel liegt bei den Drehbänken neuerer Konstruktion mit dem rechten oder vorderen Ende in einem konischen Lager der Vorderdocke, bei größeren Drehbänken aber auch in der Hinterdocke und wird im Mittelpunkte des hintern Endes von der Spitze einer Schraube gehalten, die durch die Hinterdocke geht, durch welche Einrichtung das genaue Rundlaufen der Spindel erzielt wird. Über die Vorderdocke ragt nur ein kurzes Ende der Spindel hervor, das mit einem äußeren und einem inneren Schraubengewinde versehen ist. Am Reitstock ist
d) der zylindrische oder prismatische Reitnagel angebracht, dessen Achse stets genau bei jeder Stellung des Reitstocks in die Verlängerung der Spindelachse fallen muss, und der an dem der Spindel zugekehrten Ende mit einer kegelförmigen Spitze versehen ist. Der Reitnagel ist in einer horizontalen Durchbohrung des Reitstocks mittels einer Stellschraube verschiebbar und wird durch eine Druckschraube festgestellt. Die Bewegung der Spindel wird gewöhnlich durch eine Schnur oder einen Riemen, welcher durch eine an der Spindel angebrachten Rolle mit
e) einem Schwungrade in Verbindung steht, bewerkstelligt. Bei kleineren Drehbänken wird das Rad mittels eines Krummzapfens, einer Zugstange und eines Trittes von dem Fuße des Drehers in Bewegung gesetzt, bei größeren Bänken aber ist das Schwungrad in einem besonderen Gestelle neben der Drehbank angebracht und wird in der Regel (beim Fabrikbetriebe) durch einen Laufriemen ohne Ende, der über die mit mehreren Absätzen von verschiedenen Durchmessern versehene Spindelrolle (um verschiedene Umdrehungsgeschwindigkeiten zu erzielen) und eine an einer Triebwelle befestigte Riemenscheibe geht, durch Wasser- oder. Dampfkraft in Gang gebracht. Das Einspannen, die Befestigung der zu bearbeitenden Gegenstände an der Spindel, kann auf zweifache Weise geschehen. Ist das Arbeitsstück lang oder soll dasselbe nur auf seiner Oberfläche abgedreht werden, so bedient man sich des Einspannens zwischen Spitzen, wobei das Stück an dem einen Ende von der Spindel, am andern von dem Reitnagel gehalten wird; sind dagegen Gegenstände von geringerer Länge oder nur an ihrer Endfläche zu bearbeiten, dann werden sie allein an der Spindel befestigt, namentlich wenn bloß ihre Endfläche bearbeitet werden soll.
f) Die Spitzen oder Körner sind genau gedrehte Kegel von dem besten Stahl, von denen eine am Reitnagel, die andere am vorderen Ende der Spindel eingeschraubt ist; erstere steht fest, letztere dreht sich mit der Spindel, so dass beide mathematisch genau in der Drehungsachse liegen müssen - ein Punkt, der die Hauptgrundlage der ganzen Dreherei ausmacht. Zur Bestimmung des genauen Mittelpunktes am Arbeitsstück bedient man sich des Zentrierapparates.
Von den verschiedenen Arten der Metalldrehbänke kommen für die Großuhrmacherei in Betracht: 1. die Wanddrehbank, für Metall und Holz zu brauchen. Sie ist entweder zum Treten oder für Elementarbetrieb eingerichtet; 2. die Plandrehbank dient zum Abdrehen von Scheiben, Rädern etc., überhaupt zum Abdrehen von Gegenständen von geringer Länge und großem Durchmesser; 3. die Support-Drehbank, diese am häufigsten vorkommende Art, dient zum Abdrehen von Wellen, kleineren Rädern, zum Schraubenschneiden etc. (siehe auch Patronen-Drehbank, Drehmaschine.).
Siehe auch: [Drehbogen] [Drehen zwischen den Spitzen] [Drehfutter] [Drehherz] [Drehmaschine] [Patronen-Drehbank]
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