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Bestimmung der Zeit
(auch Zeitmessung) Die Bestimmung der Zeit und damit die Kontrolle der Zeitmess-Instrumente, der Uhren, ist eine Aufgabe der praktischen Astronomie. Die im Laufe der Jahrhunderte unveränderte Umdrehung der Erde liefert uns die Einheit für unsere Zeitrechnung, den Tag. Durch die Beobachtung der Erdumdrehung an den Fixpunkten des Firmamentes hält der Astronone seine Uhren richtig und diese danken es ihm, indem sie ihm ein wertvolles Mittel für seine Forschungen bieten.
Etwa gleichzeitig mit dem Fernrohr wurde die Pendeluhr erfunden. Galilei ersann ein Zählwerk, das durch ein Pendel in Bewegung gesetzt wurde; diesen einfachen Apparat vervollständigte Huygens, den wir als den eigentlichen Erfinder der Pendeluhren anzusehen haben. Die treibende Kraft dieser Zeitmesser bildet die Schwere eines Gewichts, die regulierende Kraft in der Regel ein Sekunden-Pendel. Das Gewicht setzt das Räderwerk der Uhr in Bewegung; letzteres würde in immer beschleunigterem Tempo abrollen, wenn nicht das schwingende Pendel durch das Eingreifen eines Ankers in ein Steigrad bei jeder Schwingung die Umdrehung der Welle hemmen würde. So vollzieht sich diese Umdrehung nicht kontinuierlich, sondern ruckweise, und zwar kommt ein Ruck auf jede Schwingung des Pendels, das seinerseits dabei wieder einen Anstoß erhält und gleichmäßig seine Schwingungen fortsetzt.
Die Schwingungsdauer eines Pendels ist von seiner Länge abhängig, die Länge aber ändert sich im Allgemeinen wieder mit der Temperatur; bei zunehmender Wärme wird das Pendel länger und schwingt langsamer. Um daher eine unveränderlich gleiche Schwingungsdauer zu haben, musste man das Pendel entweder in einem Raume schwingen lassen, dessen Temperatur jahraus jahrein unverändert ist, oder man muss es mit einer Kompensation versehen, die den Einfluss der Temperatur aufhebt.
Neben den Pendeluhren, die auf den Sternwarten hauptsächlich den Zeitmessungen dienen, braucht der Astronom auch Chronometer. Sie haben den Vorteil vor den Pendeluhren, dass sie sich unbeschadet ihres Ganges transportieren lassen. Eine starke Feder bildet bei ihnen die treibende Kraft, die Unruhe nebst der Spiralfeder besorgt die Regulierung. Die Spiralfeder setzt durch ihre Elastizität einen Anker in Bewegung, der an jedem Ende einer Schwingung in die Zähne des von der Triebfeder bewegten Gangrades eingreift. Auch die Chronometer mussten mit einer Temperatur-Kompensation versehen sein; diese wird durch Zusammensetzung der Unruhe aus verschiedenen Metallen erreicht. Bei einer Temperatur-Veränderung krümmen sich die Bügel der Unruhe daher mehr oder weniger und gleichen dadurch die Ausdehnung durch die Wärme wieder aus.
Siehe auch: [Anker] [Chronometer] [Elementaruhr] [Feueruhr] [Hemmung] [Huygens, Christiaan] [Kompensation] [Mittlere Zeit] [Observatorium] [Pendeluhr] [Sanduhr] [Schwingung] [Seewarte] [Seewarte, die deutsche] [Sekundenpendel] [Sonnenuhr] [Unruh] [Wahre Zeit] [Wasseruhr] [Zeit] [Zeitmessung]
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