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Tolnol
Wird in der neueren Zeit (Stand 1902) mit Vorliebe als Thermometerflüssigkeit an Stelle des Quecksilbers benutzt. Das Tolnol ein bisher unbeachtetes Überprodukt der Anilinfarbenindustrie besitzt verschiedene Eigenschaften, die es in hervorragender Weise mehr noch als Quecksilber für den genannten Zweck eignen. Der Gefrierpunkt des Tolnols liegt bei ca. - 50", also bedeutend tiefer als der des Quecksilbers, der Siedepunkt bei ca. 170 °. Es hat außerdem gegenüber dem letztgenannten Metalle den großen Vorzug einer tiefdunklen Färbung, wodurch es sich selbst von weitem deutlich erkennbar von der Glasröhre abhebt, während es ein großer Übelstand beim Quecksilberthermometer ist, dass die silberglänzende Farbe desselben im Verein mit den Reflexen des Glases das Ablesen sehr erschwert, ja bei engem Kapillarrohr fast unmöglich macht.
Die Farbe des Tolnols ist im Gegensatz zu der des Weingeistes vollkommen lichtbeständig und setzt nicht ab. Der Ausdehnungskoeffizient des Tolnols ist ein fünfmal größerer als der des Quecksilbers, d.h. bei gleicher Größe des Flüssigkeitsbehälters und gleicher Teilung ist die Flüssigkeitssäule des Tolnolthermometers fünfmal stärker als die des Quecksilberthermometers. Da überdies das spezifische Gewicht des Tolnols ein sehr geringes, ca. 0,87 ist, so kann eine größere Kugel angewendet, und demzufolge das Kapillarrohr wiederum weiter gemacht werden, trotzdem aber wird Bruch auf dem Transporte viel seltener vorkommen.
Siehe auch: [Quecksilber] [Thermometer]
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