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Stoppuhr, elektrische
Stoppuhr mit hoher Messgenauigkeit. Ein Vorläufer war der sogenannte Tertienzähler von STRASSER und ROHDE, der ab 1880 gebaut wurde. Es war ein mechanisches Laufwerk mit 45 min Laufzeit und drei ge-trennten Zeigern für Minuten, Sekunden und 1/100 s. Das Laufwerk wurde mit der Spannung von 12 V elektromagnetisch in Betrieb gesetzt und abgestoppt.
Die Leonidas-Stoppuhr (1/100 s, Umlauf 3 s) wird durch einen Stößel betätigt, der in einer Spule mit hoher Windungszahl elektromagnetisch bewegt wird. Für eine schnelle Bewegung des Stößels ist eine große Elektrizitätsmenge nötig, die durch eine Thyratronröhre als Stromschalter sehr schnell ausgelöst wird. Nur innerhalb der ersten 10 min kann gemessen werden, da die Stoppuhr dann langsamer wird. Die Auslösung erfolgte zunächst von Hand mit einer Morsetaste, später durch Sekundenspringer mit Auslösekontakten.
Andere Systeme haben einen ununterbrochen laufenden Synchronmotor, 1/00-s-Anzeige und 1-s-Umlauf. Der Zeiger ist leicht, so dass er bei elektromagnetischer Ankopplung an den Motor sofort mitgenommen wird. An- und Abkopplung erfolgen mit der Wechselspannung von 220 V. Wegen der Abhängigkeit des Motors von der Frequenz des Netzwechselstroms muss er entweder durch eine 50-Hz-Quarzfrequenz betrieben, oder die Stromfrequenz muss mit einem Frequenzmesser gemessen und der Fehler rechnerisch ausgeschaltet werden.
Die Blitzstoppuhr in einer Konstruktion von VILKNER misst 1/1000 s. Ein Synchronmotor treibt ein eigens dafür konstruiertes und gebautes Zweizeigerlaufwerk. Das Zifferblatt ist mit einer Nachleuchtmasse bestrichen; zur Messung wird unmittelbar vor das Zifferblatt der Schirm eines elektronischen Fotoblitzgerätes gezogen, der nach der Messung wieder zurückfällt. Der Blitz wirft einen Schatten der Zeiger auf die Nachleuchtmasse, der sofort ablesbar wird. Die Differenz von zwei Messungen nacheinander ist das Ergebnis. Ganze Sekunden werden gezählt oder anderweitig bestimmt. Die Genauigkeit der Messung ist ebenfalls von der Frequenz des Netzstroms abhängig (s. o.). Das Zifferblatt besitzt 100 Teilstriche; der schmale Zeiger (1 Umlauf je s) zeigt an den 10er Teilstrichen die 1/10 s, der andere schnelle Zeiger (10 Umläufe je s) muss an der Spitze eine birnenförmige Gestalt haben (so breit, dass noch ein Schatten entsteht); er zeigt die '1/100 s und 1/1000 s an (siehe Abbildung).
Quarzstoppuhren lösten die elektrische Stoppuhr ab.
Siehe Tertienzähler, Strasser & Rohde, Anzeige, Chronograph, Schleppzeiger, Sportzeitmessung, Stoppvorgang; Stoppuhr, Zeitnormal, Synchronmotor.
© 1987, wissenmedia GmbH, Gütersloh/München, mit freundlicher Genehmigung
Siehe auch: [Anzeige] [Chronograph] [Schleppzeiger] [Sportzeitmessung] [Stoppuhr] [Stoppvorgang] [Strasser & Rohde] [Synchronmotor] [Tertienzähler] [Zeitnormal]
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