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Friktion
Friktion heißt auf deutsch "Reibung"; wenn ein Körper auf dem andern ruht, und auf demselben hin und her, oder fortgeschoben wird, so ist dazu schon eine gewisse Kraft nötig, denn die Rauigkeiten der Flächen beider Körper werden aneinander gedrückt und legen der Bewegung Hindernisse in den Weg. Diese Hindernisse nennt man Friktion. Bis auf nichts die Friktion zu beseitigen, das geht nicht, aber man hat Mittel gefunden, sie bedeutend zu vermindern. Wenn der Zahn eines Rades den Triebstecken eines Triebes berührt, so fassen die Ungleichheiten auf der Fläche des Zahnes in die des Triebsteckens, so dass eine gewisse Kraft da sein muss, die diese rauen Teile wieder von einander trennen kann, und dadurch wird das Reiben dieser Teile der Uhr veranlasst. Desgleichen findet auch ein Reiben an den Zapfen der Wellen gegen ihre Zapfenlöcher statt.
Um das Räderwerk einer Uhr in Bewegung zu setzen, müsste man der bewegenden Kraft, nach den Umdrehungen der Räder berechnet, einen solchen Überschuss geben, dass sie im Stande wäre, die Friktion gehörig zu überwinden. Die auf diese Art zu verstärkende Kraft müsste nun schon bei einer starken Rauigkeit der sich gegeneinander bewegenden Flächen, um die Friktion zu überwältigen, ziemlich groß sein und würde aber dadurch speziell bei Uhren wieder zu neuen Nachteilen führen.
Man hat deshalb Mittel angewandt, die Friktion und ebenso dadurch die bewegende Kraft zu vermindern. Die Erfahrung hat gelehrt, dass die Friktion der Räder größer wird, wenn sie wenig Zähne bekommen, hingegen geringer, wenn die Anzahl der Zähne vermehrt wird. Je weniger Zähne nämlich ein Rad hat, desto mehr werden die Direktionslinien einander entgegengesetzt und daher die Kräfte, die man gebraucht, größer, welches dann die Friktion verstärken muss. Die Zähne selbst müssen eine solche Gestalt haben, dass sie sich übereinander mehr wälzen als schieben und so beschaffen sein, dass sie den geringsten Widerstand einander leisten oder die wenigste Friktion leiden. Auch bei Körpern von verschiedenen Materien ist die Friktion verschieden, bei der einen stärker, bei der anderen geringer.
Ebenso ist auch bei Körpern von einerlei Materie, die sich übereinander bewegen, die Reibung viel stärker, als bei Körpern von zweierlei Materien; z.B. Messing auf Messing reibt sich stärker, als Messing auf Eisen oder Stahl Überhaupt ist bei allen Metallen die Reibung des Messings auf Stahl am geringsten, weswegen man diese Metalle auch beständig zu der Anfertigung der Uhren verwendet.
Siehe auch: [Reibung] [Reibungskupplung]
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