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Ankerhemmung
1. Rückführende
Erfunden in England in Verbindung mit dem Sekundenpendel im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Sie brachte eine beträchtliche Genauigkeitsverbesserung gegenüber der Spindelhemmung. Da die Achsen des Hemmungsrads R und der Ankerwelle A parallel in einer Ebene gelagert sind, ist die Anfertigung einfacher als bei der Spindelhemmung. Der Anker kann unterschiedlich geformt sein: für ein langes Pendel meist etwas größer und mindestens ein Viertel der Ankerradzähne überspannend, bei kurzen Pendeln klein und wenige Zähne überspannend. Bedingt durch die Form der Hebeflächen H1 und H2 wird das Räderwerk bei jeder Schwingung gegen seine Antriebsrichtung etwas zurückbewegt. Die Impulsgebung oder Hebung von den Ankerradzähnen kann auf beiden Seiten des Ankers (Hebeflächen) erfolgen oder nur auf einer Seite. Im letzten Falle spricht man von der halb rückführenden Ankerhemmung. Die Röllchenhemmung, deren Anker die Form eines Röllchens hat und nur wenige Zähne überspannt, ist die einfachste Art der halb rückführenden Ankerhemmung.
2. Ruhende
Erfunden 1715 von George Graham (1673 - 1751) und auch als Graham-Hemmung bekannt. Durch eine andere, geometrisch genau berechnete Form des Ankers A wird die Rückführung des Räderwerks eliminiert. Die Hemmung brachte noch genauere Ergebnisse als die rückführende Ankerhemmung und wurde für Präzisionsuhren bis ins 20. Jahrhundert eingesetzt. Wegen ihrer genauen Fertigung und sorgfältigen Handhabung wurde sie für Gebrauchsuhren jedoch seltener verwendet. Eine weitere Ausführung dieser Hemmung mit eingesetzten und verstellbaren Hebeflächen H1 und H2 wurde in den industriell hergestellten Werken von den deutschen Firmen Lenzkirch, Gustav Becker u. a. eingesetzt.
Alternativen: [2]
Siehe auch: [Ankerhemmung (freie)] [Ankerhemmung (rückführende)] [Ankerhemmung (ruhend)] [Graham-Hemmung] [Hakenhemmung] [Hemmung]
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