Vom Nutzer für den Nutzer - Bitte, nimm Dir ein wenig Zeit, hier findest Du Erläuterungen von Fachbegriffen zum Thema Uhr(en) bzw. Zeitmessung.
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Zeittafel 14 (1900 - 1950)
1900 Die Uhrenfabrik COURVOISIER in La Chaux-de-Fonds fabriziert Karusseluhren (Taschenuhren mit Drehgestell für Umlauf von einer Stunde) nach dem Patent von Bonniksen.
Aufkommen von elektrischen Einzeluhren mit elektromagnetischem Antrieb eines Halbsekunden-Pendels.
1901 Für eine Pendeluhr mit elektrodynamischem Antrieb wird das Patent erteilt. Sie enthält alle Elemente, die erst etwa 30 Jahre später zur Anwendung gelangen: Permanentmagnete, Spulen, Kontakte und Batterien.
1902 Es gelingt die synthetische Herstellung des Edelsteins Korund in seinen Varianten Saphir und Rubin aus Tonerde. (In der modernen Uhrentechnik wird er unter anderem als preiswerter Lagerstein verwendet.)
1905 Armbanduhren kommen in Mode.
In den USA werden die ersten Zeitzeichen per Funk ausgestrahlt.
Die ersten Signalschaltwerke für Schulen und Fabriken kommen in den elektrischen Uhrenanlagen mehr und mehr zur Anwendung.
Einführung von elektrischen Nebenuhren in mechanische Turmuhrwerke zur zentralen Steuerung der Turmuhr von einer Hauptuhr aus.
Werden zunehmend Herrenarmbanduhren in der Schweiz fabriziert. Damenarmbanduhren kommen erst gegen 1910 auf den Markt.
1911 Am 1. Mai werden vom Eiffelturm in Paris die ersten europäischen Zeitzeichen über einen Sender ausgestrahlt, den GUSTAVE FERRIE angefertigt hat.
Der Nullmeridian wird endgültig auf Greenwich festgelegt (vorläufige Festlegung ab 1844).
1912 Kleinuhren mit Leuchtzahlen auf dem Zifferblatt werden hergestellt.
Fertigung von Gebrauchstaschenuhren bei Junghans in Schramberg.
1914 SIEMENS & HALSKE in Berlin baut die ersten Turmuhrwerke ohne Antriebsgewichte und Seiltrommel. Ein vom Netz betriebener Elektromotor dreht über Zahnrad- und Schneckenantrieb die Zeiger direkt. Seit 1903 sind jedoch schon Elektromotoren zum Aufzug von mechanischen Uhren bekannt.
Synchronisierung von Uhrpendeln durch Stromimpulse von einer übergeordneten elektrischen Hauptuhr. Bereits 1880 schlug Professor VON HEFNER-ALTENECK eine derartige Gleichstellvorrichtung in der ETZ (Elektrotechnische Zeitschrift) vor.
1916 In Deutschland wird die Sommerzeit eingeführt.
Schweizer "Front-Armbanduhren" mit Fenstergitter werden im Ersten Weltkrieg auf beiden Seiten der Front getragen. Das Leuchtzifferblatt wird allgemein beliebt.
1917 Der Uhrmacher N. W. BEHRENS restauriert nach den Kämpfen der Oktoberrevolution die Kremluhr in Moskau.
1918 Der Physiker LANGEVIN verwendet für seine Ultraschallversuche als erster Schwingquarze.
1919 Stellt H. M. DADOURIAN die erste Gebrauchsuhr mit Stimmgabel-Zeitregler vor.
1920 Der französische Physiker CHARLES EDOUARD GUILLAUME (1861 - 1938) wird für seine Arbeiten zur Verbesserung von Nickelstählen (unter anderem für die Uhrenherstellung) mit dem Nobelpreis geehrt.
CHARLES EDOUARD GUILLAUME führt die Elinvarspiralfeder ein und verbessert damit den Isochronismus der Unruh-Spirale.
1921 Quarzkristalle werden zur Frequenzstabilisierung von Röhrenoszillatoren verwendet. Damit ist die Grundlage zur Herstellung von Quarzuhren geschaffen.
Der Rundfunk sendet das ONOGO-Zeitzeichen.
1923 Die WARREN TELECHRON CIE. in den USA führt die Synchronuhr ein; als erste deutsche Firma nimmt die AEG die Fertigung von Synchronuhren 1927 auf.
1924 In der Schweiz wird erstmals ein automatisches Aufzugsystem in Armbanduhren verwendet. Die Schweizer Uhrenfabrik A. SCHILD in Grenchen fertigt die ersten Automatik-Armbanduhren nach dem Patent des englischen Uhrmachers JOHN HARWOOD.
Erfindung der Kontaktpendeluhr mit Magnetantrieb durch die Uhrenfabrik HATOT in Paris, 1930 fertigt JUNGHANS die ATO-Pendeluhr.
1925 Der sowjetische Techniker O. W. LOSEW unternimmt erste Versuche zur Entwicklung verstärkender Halbleiterbauelemente (Transistoren).
Erscheinen die sogenannten "Gadget-Uhren", Kugeluhren, deren Gehäuse aus farbigem Metall bestehen.
1926 Der Uhrmacher HERMANN GOERTZ vollendet die astronomische Präzisionsbodenstanduhr in der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte.
1927 WARREN A. MARRISON baut die erste Quarzuhr ("Cristal Glock") in den BELL TELEPHONE LABORATORIES in New York. Er benutzt einen großen Quarzschwinger, der 4000 Schwingungen in der Sekunde ausführt; die Anlage umfasst ein großes Zimmer.
um 1930 Die industrielle Massenfertigung von Armbanduhren beginnt, nachdem etwa ab 1790 Armbänder mit Schmuckuhren als Einzelstücke gefertigt wurden.
1932 Veröffentlichen U. ADELSBERGER und A. SCHEIBE die erste Mitteilung über die von ihnen in der PTR (Physikalisch-Technischen Reichsanstalt) in Braunschweig entwickelten und konstruierten Quarzuhren als Zeitstandards. Die erste Quarzuhr wird ein Jahr später im Geodätischen Institut in Potsdam aufgestellt.
RICHARD STRAUMANN aus Waldenburg (Schweiz) entwickelt mit der Vakuum-Schmelze HERAEUS (Hanau) die ersten selbstkompensierenden Nivarox-Spiralfedern.
1934 Wurde die Rolex Oyster Perpetual mit ihrem "Rotor" patentiert, der Uhrmacher HANS WILSDORF, Genf, führt den Rotor an Stelle des bisher gebräuchlichen Schwungpendels in Automatik-Armbanduhren ein. 1926 konnte sich WILSDORF für die erste wasserdichte Armbanduhr ein Patent geben lassen.
1935 Die automatisch sprechende Telefonzeitansage wird in Deutschland eingeführt.
Die Zeitwaage zur Messung des momentanen Ganges einer Uhr wird industriell hergestellt.
Werden die ersten unzerbrechlichen Uhrfedern (Nivaflex-Federn) in Kleinuhren angewendet.
1936 BULOVA entwickelt in den USA die Stimmgabeluhr.
1938 Werden die Beobachtungs-Uhren (B-Uhren), eine Art größerer Taschenuhren für astronomische Navigation in Flugzeugen und kleineren Schiffen für die Kriegsmarinen und Luftflotten der Weltmächte gebaut.
Beginn der Halbleitertechnik durch die Erfindung einer Halbleiter-Diode durch W. SCHOTTKY, nachdem F. BRAUN bereits um 1880 Gleichrichtereigenschaften bei Kontakten zwischen einem beliebigen Metall und Halbleiter festgestellt hat.
1939 Kommen die ersten wassergeschützten Armbanduhren, sog. "Taucheruhren" auf den Markt.
1946 Der US-amerikanische Chemiker WILLARD FRANK LIBBY entdeckt die Radiocarbonmethode zur Messung sehr großer zurückliegender Zeiträume (Kohlenstoff-14-Uhr).
1946 - 1948 Entwicklung des Transistors durch J. BARDAIN und W. H. BRITON in den USA und damit Einstieg in die Halbleitertechnik. Aus diesem elektronischen Bauelement entwickelt sich die Halbleitertechnik und Mikroelektronik, die die heutige Elektrouhrentechnik beherrschen.
1949 WILLIAM BRADFORD SHOCKLEY, US-amerikanischer Physiker britischer Herkunft, entwickelt den Flächentransistor (unter anderem Voraussetzung für elektronische Schaltkreise in Quarzuhren).
Siehe auch: [Zeittafel 00 Die zeitliche Entwicklung der Zeitmessung] [Zeittafel 01 (vor Chr. - um 100)] [Zeittafel 02 (um 100 - 1203)] [Zeittafel 03 (1203 - um 1300)] [Zeittafel 04 (um 1300 - 1404)] [Zeittafel 05 (1404 - 1510)] [Zeittafel 06 (1510 - um 1550)] [Zeittafel 07 (um 1550 - um 1600)] [Zeittafel 08 (um 1600 - 1650)] [Zeittafel 09 (1650 - um 1700)] [Zeittafel 10 (um 1700 - 1750)] [Zeittafel 11 (1750 - 1800)] [Zeittafel 12 (1800 - um 1850)] [Zeittafel 13 (um 1850 - 1900)] [Zeittafel 15 (1950 - heute)]
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