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Silberprobe
Durch die Strichprobe auf dem Probierstein wird der Feingehalt des Silbers erforscht. Der Gegen-stand wird auf dem Probierstein kräftig gerieben und sodann die Farbe des Striches mit der Farbe, welche einige zugleich gestrichene Probiernadeln geben, verglichen. Die Probiernadeln sind Stifte aus den verschiedenen vorkommenden Legierungen; 8lötigem, 9lötigem, 10lötigem Silber usw. Diejenige Nadel, mit deren Strich der Strich des probierten Silbers am nächsten übereinstimmt, gibt den Feingehalt des letzteren an. Unedle weiße Metallmischungen, welche einen silberähnlichen Strich geben, sind dadurch zu unterscheiden:
1. Dass ihr Strich ganz oder fast ganz von dem Probierstein verschwindet, wenn man ihn mit einer Auflösung von 4 Teilen Kupfervitriol und 3 Teilen Kochsalz in 16 Teilen Wasser be-. streicht (doch verhalten sich Silberlegierungen von weniger als 6 Lot (0,375) Feingehalt hier ebenso);
2. dass ein starker auf dem Probiersteine gemachter Strich durch einen darauf gebrachten Tropfen reiner Salpetersäure aufgelöst eine beim nachherigen Hinzufügen eines Tröpfchens Salzsäure klar bleibende Flüssigkeit gibt, während beim Vorhandensein von Silber die Salzsäure durch Chlorsilberbildung die bekannte käsige weiße Trübung erzeugt. Die Stichprobe wird trüglich, wenn das Silber (sei es durch Einschmelzen mit Schlaglot gelöteter Gegenstände oder durch absichtlichen Zusatz) eine erhebliche Menge Zink enthält; denn der Zinkgehalt lässt den Strich weißer erscheinen, als er bei reiner Kupferlegierung sein würde.
3. Eine aus 10 Teilen Argentan und 6 Teilen Feinsilber zusammengeschmolzene Legierung gleicht ganz dem 14lötigen Silber, sodass auch die Strichprobe täuscht. Aber auch hierfür gibt es ein Erkennungszeichen, nämlich der Strich auf dem Probierstein wird, über einem brennenden Schwefelfaden gehalten, nicht schwarz, während der Silberstrich sich schwärzt.
Siehe auch: [Silber] [Silber polieren] [Silber putzen]
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