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Sekundenzeiger
Teil der analogen Zeitanzeige. Sekundenzeiger wurden zuerst an Präzisionsuhren, astronomischen Pendeluhren und Chronometern angebracht.
JEAN MOISE POUZAIT erfand 1777 die "Springende Sekunde" (franz. Seconde morte), damit der Sekundenzeiger nur einen Sprung je Sekunde macht. Sonst macht der Sekundenzeiger so viele Sprünge wie die Unruh Halbschwingungen bzw. bei Chronometern ganze Schwingungen.
Bei einigen Weckern macht der Sekundenzeiger vier Sprünge je Sekunde, jedoch bei den meisten Weckern, Taschenuhren, Herren- und Damenarmbanduhren, auch Großuhren und vielen technischen Laufwerken fünf Sprünge. Schnellschwinger ticken sechs- bis achtmal. Ab 1965 wurden Armbanduhren mit zehn Sprüngen je Sekunde gebaut und als "Hochfrequenzuhren" bezeichnet. Diese Uhren hatten - entsprechend der Erkenntnis, dass die Störanfälligkeit durch äußere Einflüsse in der dritten Potenz sinkt - bedeutend bessere Gangleistungen. Es hat sich ein Sekundenzeiger mit acht Sprüngen je Sekunde als Optimum durchgesetzt.
Bei Stoppuhren gelten besondere Verhältnisse. Es gibt Sekundenzeiger mit 5, 10 oder bei Umlauf in 3 s sogar mit 100 Sprüngen je Sekunde. Stoppzeiger werden durch eine Herzscheibe in die Nullstellung zurückgestellt. Chronometer haben eine Unruh mit vier Halbschwingungen je Sekunde, aber nur bei jeder zweiten kann sich das Sekundenrad bewegen. Die Halbsekundensprünge des Sekundenzeigers haben den Vorteil, dass der Stand beim Vergleich mit den Zeitzeichen-Sekundentönen mit Sicherheit auf 0,1 s genau bestimmt werden kann.
Bei Quarzchronometern mit Sekundensprüngen ist der Stand höchstens auf 0,2 bis 0,3 s genau bestimmbar. Anangs hatten Quarzmarinechronometer und einzelne Großuhren noch Halbsekundensprünge; inzwischen hat sich aber bei allen Quarzuhren der Sekundensprung durchgesetzt. Uhren mit einem Synchronmotor haben einen zügig umlaufenden Sekundenzeiger.
Wesentlich für die genaue Anzeige ist es, ob der Sekundenzeiger im Kraftfluss liegt oder nicht. Zentral-Sekundenzeiger liegen meist nicht im Kraftfluss; bei ihnen sind besondere Maßnahmen nötig, damit der Sekundenzeiger nicht unregelmäßig springt (s.a. Zentralsekundenanzeige). Die kleinen Sekundenzeiger über der gesonderten Minutenskala des Zifferblattes der Kleinuhr werden direkt vom Sekundenrad des Laufwerks betrieben, sie zeigen exakt an. Durch die Abhängigkeit vom schnellschwingenden Schwingsystem bewegen sie sich in trippelnden Sprüngen (franz. Seconde trotteuse).
Siehe Präzisionsuhr, Präzisionspendeluhr, astronomischen Uhr, Chronometer, Seconde morte, Springende Sekunde, Schnellschwinger, Stoppuhr, Herzscheibe, Chronometer, Unruh, Zentralsekunde, Zentralsekundenanzeige.
© 1987, wissenmedia GmbH, Gütersloh/München, mit freundlicher Genehmigung
Alternativen: [1]
Siehe auch: [Chronometer] [Herzscheibe] [Präzisionspendeluhr] [Präzisionsuhr] [Schnellschwinger] [seconde morte] [Sekunde] [Springende Sekunde] [Stoppuhr] [Unruh] [Zentralsekunde] [Zentralsekundenanzeige]
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