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Schiefe der Ekliptik
Neigung der Äquatorebene der Erde um etwa 23 1/2° gegen die Ekliptik, die Bahnebene der Erde um die Sonne. Durch sie werden mehrere Erscheinungen verursacht:
1. Unmittelbar sichtbar wirkt sie sich auf die Deklination von Sonne und Mond aus. Die Deklination der Sonne wechselt jährlich zwischen +23 1/2 und - 23 1/2°, die des Mondes innerhalb von 29½ d ebenfalls zwischen dem Plus-und dem Minuswert der Deklination, jedoch schwankt dieser innerhalb von 18 a zwischen 18 1/2 und 28 1/2° hin und her, da die Mondbahn eine zusätzliche Neigung von 5° 9' hat.
Die Tag- und Nachtlänge ändert sich in Abhängigkeit von der geografischen Breite. Von den Polarkreisen an (66½°) kommen im Sommer erstmals Tage, im Winter Nächte von 24 h Länge vor; an den Polen ist ein halbes Jahr Tag und ein halbes Jahr Nacht.
2. Die Entstehung der Jahreszeiten ist darauf zurückzuführen, dass viele Stunden Sonneneinstrahlung, noch dazu in steilem Winkel, und nur wenige Stunden Nacht die große Wärme im Sommer erzeugen und wenige Stunden Sonneneinstrahlung, noch dazu in flachem Winkel, dagegen viele Stunden nächtliche Ausstrahlung die Temperatur im Winter stark abkühlen lassen. Im Gegensatz dazu ist der Umlauf der Erde um die Sonne mit dem wechselnden Abstand von der Sonne ohne Einfluss.
3. Bei der Zeitgleichung ist es umgekehrt, der Umlauf um die Sonne hat den größeren Einfluss, die Schiefe der Ekliptik einen etwas geringeren. Durch die elliptische Bähn wird die Erde im ersten Halbjahr verzögert, im zweiten beschleunigt; daraus ergibt sich eine einwellige Kurve. Während diese auf der realen Bewegung beruht, ist der Einfluss der Schiefe der Ekliptik auf die Zeitgleichung nur scheinbar; wenn nämlich gleichlange Strecken der Ekliptik auf den Himmelsäquator projiziert werden, sind diese projizierten Strecken z. Z. der Tagundnachtgleiche kürzer wegen des Schnittwinkels 23 1/2° Ekliptik mit Äquator (Sonne bewegt sich scheinbar langsamer), z.Z. der Solstitien werden Strecken sogar durch die Projektion noch größer, weil der Äquator größer ist als ein Kreis im Abstand von 23 1/2° (Sonne bewegt sich scheinbar schneller).
Durch diese Projektionen ergibt sich eine doppelwellige Kurve der Sonnenbewegung. Aus der Überlagerung dieser beiden Wellen folgt die doppelwellige Kurve der Zeitgleichung; wo beide Wellen gleiches Vorzeichen haben, entstehen die großen Extreme (- 14 min im Februar und + 16 min im November), durch entge¬gengesetzte Vorzeichen entstehen die kleineren Extreme (+ 4 min im Mai und - 6 min im Juli).
Siehe Deklination, Äquator, Ekliptik, Zeitgleichung.
© 1987, wissenmedia GmbH, Gütersloh/München, mit freundlicher Genehmigung
Siehe auch: [Äquator] [Deklination] [Ekliptik] [Zeitgleichung]
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