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Pneumatischer Haustelegraph
Bei der Anlage solcher, durch Luftdruck betriebener Telegraphen wird eine Verbindung zwischen einem Druckknopf, unter dem eine Kautschukkapsel liegt, und einem Klingelapparat, der durch Aufblähen einer ähnlichen Kautschukkapsel ausgelöst werden kann, mittels dünner Bleiröhren hergestellt. In Neubauten werden die Leitungsrohre in den Mauerputz gelegt und dann verputzt. Die Erfahrung hat indes gelehrt, das frisch gelöschter Kalk das Blei- und Zinkrohr angreift und zerfrisst, es ist deshalb zweckmäßig, mit Gips oder sehr magerem Kalk zu verputzen, Unter Tapeten ist ein Verputzen der Rinnen, in denen die Rohre liegen, zweckmäßig zu unterlassen, weil man bei Reparaturen dann viel leichter zu den Rohren gelangen kann.
In fertigen Wohnungen führt man das Rohr möglichst wenig sichtbar auf der Borde neben der Türbekleidung bis zum Knopf, befestigt dasselbe mit kleinen Häkchen und achtet darauf, dass solche nicht zu tief geschlagen werden, um ein Zusammendrücken des Bleirohres zu verhüten. Scharfe Biegungen sind zu vermeiden. Die Verbindungen der Rohre untereinander werden verlötet. Zu dem Zwecke wird das eine Ende erweitert, das andere zugespitzt, beide zusammengesteckt und alsdann mit Lötzinn und mit Lötwasser verlötet. Mit den Apparaten wird das Leitungsrohr durch einen Gummischlauch verbunden und mit dünnem Kupferdraht umwickelt. Die Leitungsrohre werden vor und nach ihrer Anlage untersucht, ob nicht Nebenluft vorhanden ist, indem an das eine Ende eine Kautschukkapsel, auch Gummibirne genannt, an das andere ein Ventilbalg befestigt wird. Durch Druck auf die Birne wird der Ventilbalg aufgeblasen und geht dieser, bei fehlerfreier Leitung, nicht früher in seine normale Lage zurück, als bis der Druck auf den Knopf aufhört.
Siehe auch: [Edison, Thomas Alva] [Elektrische Haustelegraphen] [Hipp, Matthäus] [Siemens, Ernst Werner] [Steinheil, Karl August von] [Telegraph] [Telegraphie] [Telegraphie ohne Draht] [Zeitsignal an die Telegraphenämter]
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