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Magnalium
So wird eine neue von Dr. Ludwig Mach in Jena erfundene Metall-Legierung genannt, welche aus einer Mischung von Magnesium und Aluminium besteht. Schon oft ist eine große Zahl von Versuchen gemacht worden, das Aluminium in technischer Beziehung durch Zusatz von schwereren Metallen zu verbessern, so hat man Kupfer, Nickel und verschiedene andere Metalle mit dem Aluminium vermischt. Der Erfolg ist recht gering gewesen, da sich einerseits die Fehler des Aluminiums nicht ganz beseitigen ließen, andererseits ein großer Vorzug, das geringe Gewicht, bedeutend herabgesetzt wurde. Das neue Magnalium scheint endlich eine zufriedenstellende Lösung der wichtigen Frage herbeizuführen, da die Verarbeitung dieser Metallmischung in vollkommenster Weise geschehen kann und ihr Gewicht sogar noch niedriger ist, als das des reinen Aluminiums.
Durch zahlreiche Versuche hat der Erfinder festgestellt, dass sich das Magnesium, das noch leichter ist als Aluminium, in gewissen Verhältnissen mit letzterem legieren lässt. Am besten eignet sich eine Mischung von 10 bis 25 Teilen Magnesium auf 100 Teile Aluminium. Bei einem Gehalt von 10 Teilen Magnesium besitzt die Legierung dieselben Eigenschaften wie gewalztes Zink, bei 15 Teilen die eines guten Messinggusses, bei 20 Teilen die eines weichen Rotgusses oder eines hart gezogenen Messingdrahtes, bei 25 Teilen Magnesium die des gewöhnlichen Rotgusses. Das Magnalium kann dabei ebenso wie das reine Aluminium in dünnflüssigem Zustande gegossen werden. Es kann zu spiegelglatten und silberglänzenden Flächen abgedreht werden, wobei sich lange Späne wie beim Messing ablösen, man kann tiefe und scharfe Schraubengewinde darin schneiden, und man kann das Metall auch mit der Feile in beliebiger Weise bearbeiten, und zwar auch mit den feinsten Feilen.
Ein besonderer Vorzug ist auch noch darin zu sehen, dass sich die Legierungen von 100 Teilen Aluminium und 10 bis 15 Teilen Magnesium kalt schmieden, zu Blech walzen und zu Röhren und Draht ausziehen lassen,, gerade wie das reine Aluminium. Härte und Festigkeit sind sehr bedeutend. Polierte Magnaliumflächen besitzen einen hohen Glanz und sind gegen Einfluss der Atmosphäre außerordentlich widerstandsfähig, die Farbe der Metallmischung ist beinahe silberweiß und nicht so unscheinbar grau wie die des reinen Aluminiums. (Stand 1902)
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