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Lange, Ferdinand Adolf
(auch Lange, Ferdinand Adolph) Geboren zu Dresden im Jahre 1815, gestorben 1875, hat sich sehr um die Uhrmacherkunst verdient gemacht. Er war der Sohn eines armen Büchsenmachers. Damals war die Gelegenheit zur Aneignung von Schulkenntnissen noch nicht so geboten wie jetzt, und so sehen wir Lange mit sehr geringen Schulkenntnissen in die Lehre gehen. Der Hof-Uhrmacher Gutkaes in Dresden bildete ihn als Uhrmacher ordentlich aus und gab ihm auch Zeit, die Polytechnische Schule daselbst mit zu besuchen, wodurch die Kenntnisse Langes bedeutend erweitert wurden.
Nach Beendigung der Lehrzeit ging er gar bald in die Fremde. Paris war damals Hochschule für die Uhrmacher. Dort fand Lange Aufnahme bei dem hochberühmten Winnerl. Nach kurzer Zeit schon hatte Winnerl das Talent und die technische Fertigkeit Langes erkannt. Darum machte er ihn zu seinem Werkstattführer. Viel Neues lernte Lange in seinem Fache in der Schweiz. Von da kehrte er in sein liebes Sachsenland zurück, den Gedanken stets im Herzen tragend, die TaschenUhrenindustrie im lieben Heimatlande zur Einführung zu bringen und so für viele Hände, auch für Frauen- und Kinderhände, lohnende Arbeit zu schaffen. Er fasste drei Orte ins Auge: Lengefeld, Dippoldiswalde und Glashütte und entschied sich für letzteren Ort. Die gehörige geldliehe Unterstützung stellte sich auch ein. Die sächsische Staatsregierung überwies ihm ein unverzinsliches Darlehn von 10000 Thalern. Der Stadtrat von Glashütte stellte ihm 800 Thaler zur Verfügung.
Es war am 7. Dezember 1845, als Lange mit 15 jungen Leuten, die großes Vertrauen zu dem Meister gefasst hatten, das Werk begann. Aus seiner Schule sind ganz vorzügliche Meister hervorgegangen. Lange war äußerst pingelig; er hielt streng darauf, dass alles mit mathematischer, peinlichster Genauigkeit hergestellt wurde. Später legte sich Lange selbst eine kleine Fabrik an, ohne jedoch von der Fürsorge seiner einstigen Lehrlinge abzustehen. Er sorgte zugleich dafür, dass eine Haus-Industrie zustande kam. Auch in weiter Ferne wurde der Name Langes bald bekannt und berühmt. (Siehe Abbildung Nr. 101)
Siehe auch: [Assmann, Julius] [Glashütte] [Glashütter Jubiläumsuhr] [Glashütter Uhr] [Goertzuhr] [Grossmann, Karl-Moritz] [Gutkaes, Friedrich] [Lange, Ferdinand Adolph] [Präzisionsuhr] [Quarzuhr] [Strasser, Ludwig] [Winnerl, Joseph Thaddäus]
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