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Karussell-Uhr
Die Karussell-Uhr wurde von B. Bonniksen, Taschenuhrenfabrikant in Conventry (England) im Jahre 1896 hergestellt und in Handel gebracht; sie ist eine besondere Art von Taschenuhren, in denen die Vorteile des Tourbillons ausgenützt, dessen Nachteile aber vermieden sind. Der Zweck des Tourbillons ist bekanntlich der, die Gangabweichungen die auch bei den feinsten Taschenuhrwerken durch ungleichmäßige Wirkung der beiden Kompensations-Arme und den dadurch hervorgerufenen Schwerpunkt der Unruhe entstehen, dadurch auszugleichen, dass die gesamten Hemmungsteile in einem äußerst zarten Gestell gelagert sind, und dieses ganze System sich mit ziemlich großer Schnelligkeit ruckweise dreht.
Die Nachteile bestehen erstens darin, dass das feine Gestell und die durch die Kompliziertheit des Werkes bedeutend kleiner als sonst ausgeführten Hemmungsteile äußerst zerbrechlich sind; zweitens darin, dass jenes zarte Gestell ein erhebliches Gewicht zu tragen hat, und bei jedem Abfall eines Gangradzahns das ganze System, das ein beträchtliches Trägheitsvermögen besitzt, einem scharfen Ruck unterworfen ist. Nur die ausgezeichneten Regulierungsergebnisse, die die Tourbillon-Uhren durchweg liefern, haben diese überempfindliche Konstruktion bis heute (Stand 1902) bestehen lassen. Bei den Karussell-Uhren fällt diese übergroße Empfindlichkeit fort. Die Hemmungsteile drehen sich hier nicht mit so großer Geschwindigkeit, (mehrmals in der Minute), sondern weit langsamer, nur einmal in annähernd einer Stunde. Dadurch lässt sich das drehbare Ganggestell sehr massiv und dauerhaft ausführen, während der beabsichtigte Zweck dennoch erreicht wird.
Siehe auch: [Gang] [Präzisionsuhr] [Taschenuhr] [Tourbillon]
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