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Huygens, Christian
(auch Huyghens) Einer der größten Forscher und Entdecker in den Gebieten der Mathematik, Physik und Astronomie, geboren am 14. April 1629 im Haag, wo sein als Dichter bekannter Vater Konstantin Huyghens, geboren im Haag 1596, Rat und Sekretär des Prinzen von Oranien war. Er erhielt durch diesen den ersten Unterricht und besuchte seit 1645 die Universität in Leyden, um sich der Rechtsgelehrsamkeit zu widmen. Sehr bald aber wandte er sich der Mathematik zu, der er nun sein ganzes Leben widmete. Im Jahre 1655 machte er eine Reise nach Frankreich, wo er sich in Gemeinschaft mit seinem Bruder Konstantin vorzüglich mit dem Schleifen und Polieren der Linsen für Fernrohre beschäftigte.
Nachdem er 1656 seine Abhandlung "De ratiociniis in ludo alae", das erste wahrhaft wissenschaftliche Werk über die Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte erscheinen lassen, machte er in den folgenden Jahren mehrere Reisen nach England und Frankreich. In Paris erhielt er durch den Minister Colbert ein ansehnliches Gehalt und eine Wohnung in der königlichen Bibliothek; auch wurde er Mitglied der Akademie. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes verließ er Paris und kehrte in sein Vaterland zurück, wo er fortan in aller Zurückgezogenheit ganz den Wissenschaften lebte. Seine Entdeckungen erstrecken sich beinahe über alle Zweige der obengenannten Wissenschaften und riefen besonders in der Zeitmesskunst Änderungen von weittragender Bedeutung hervor. Die Optik verdankt ihm die Verbesserung der Fernrohre. In seiner Abhandlung "Von dem Lichte" stellte er die Undulationstheorie des Lichtes auf, auch gab er eine sinnreiche Erklärung der doppelten Brechung des Lichtes im isländischen Kristalle. 1655 entdeckte er den größten der sieben Satelliten des Saturns, dessen Umlaufszeit er berechnete, und später auch den freischwebenden Ring, von welchem der Saturn umgeben ist. Um die Mathematik und Geometrie machte er sich verdient durch seine Komplanation der Konoide und Sphäroide, seine Methode, die Rektifikation der Kurven auf die Quadratur derselben zurückzuführen, durch seine Quadratur der Cissoide; ferner durch die Auffindung der wahren Gestalt der Kettenlinie, durch die Auffindung der Tautochrone, durch die so wichtige Erfindung und Ausbildung der Theorie der Evoluten und durch die Propositionen über die Zentrifugalkraft derjenigen Körper, die sich in der Peripherie eines Kreises bewegen.
Sein Hauptverdienst aber besteht in der zuerst von ihm vorgeschlagenen und ausgeführten Anbringung des Pendels an die Räderwerke der Uhren, wodurch diese einen sicheren und gleichförmigen Gang erhielten. Er war es auch, der die Länge des einfachen Sekundenpendels als Normallängenmaß vorschlug und zugleich zeigte, dass die Länge selbst das einfachste und sicherste Mittel gibt, die wahre Größe der Schwere der Erde oder, was damit genau zusammenhängt, den Raum zu bestimmen, welchen die auf der Oberfläche der Erde frei fallenden Körper in der ersten Sekunde zurücklegen. Huyghens starb im Haag am 8. Juli 1695. (Siehe Abbildung Nr. 87)
Alternativen: [2]
Siehe auch: [Endlosaufzug] [Endlosseil] [Galiei, Galieo] [Halbschwingung] [Hooke, Robert] [Huygens, Christiaan] [Huygenssches Endlosseil] [Pendel] [Pendeluhr] [Spirale] [Thuret, Isaac] [Tompion, Thomas] [Unruh]
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