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Hebel
Hierunter wird in der Theorie eine gerade unbiegsame Linie mit drei Punkten verstanden, wovon der eine Punkt, welcher der Ruhepunkt, auch Bewegungs- oder Umdrehungspunkt genannt wird, auf einer festen unverrückbaren Unterlage, in manchen Fällen eine Überlage, ruht und sich um dieselbe herum drehen oder bewegen lässt, die beiden andern Punkte aber, nach Verschiedenheit ihrer Bestimmung; indem sie einander entgegen wirken, den Namen Last und Kraft führen. Befindet sich bei einem solchen theoretischen Hebel, den Manche auch wohl einen mathematischen Hebel nennen, der Ruhepunkt zwischen Last und Kraft, so heißt der Hebel doppelarmig oder Hebel der ersten Art. Er kann entweder geradlinig oder ein Winkelhebel (gebrochener Hebel), und seine Arme können gleich oder ungleich sein, je nachdem sich der gestützte Ruhepunkt in der Mitte der Linie oder kürzer oder länger davon entfernt befindet; liegen aber Kraft und Last auf einer Seite des Ruhepunktes, so ist er einarmig oder Hebel der zweiten Art.
Das Produkt aus dem Gewichte oder der Masse in die Entfernung vom Ruhepunkte des Hebels nennt man das Moment der Kraft oder Last. In der Theorie stehen am geradlinigen Hebel senkrecht wirkende Kräfte im Gleichgewichte, wenn sie sich verkehrt wie ihre Entfernungen oder Abstände vom Ruhepunkte verhalten, oder wie man kürzer zu sagen pflegt, wenn die Momente gleich sind. Auf diesem Gesetze des Gleichgewichts der Kräfte am Hebel beruht die ganze Statik und Maschinenlehre, und die Theorie des Hebels liegt fast allen andern Maschinen zum Grunde. Dieses Gesetz des Gleichgewichtes am Hebel findet aber nicht bloß bei dem geradlinigen, sondern auch bei dem Winkelhebel und sogar dann statt, wenn die Kräfte nicht senkrecht auf die Arme des Hebels, sondern in schräger Richtung, wie bei der Hebewalze, wirken.
In der Anwendung oder praktischen Mechanik ist der Hebel ein einfaches, aber überaus wichtiges Werk- oder Rüstzeug, welches aus Eisen, Stahl, Messing, Holz u. f. bestehen kann, vermöge dessen Hilfe eine Last mit einer geringen Kraft erhoben, oder niedergedrückt oder fortgetrieben werden kann, und die Wirkung des Hebels, so die Kraft mit demselben auszurichten im Stande. ist, entsteht einzig und allein durch den Abstand, welchen die Last und Kraft vom Ruhepunkte oder von der Unterlage gegen einander haben. Da kaum bei einem anderen Werkzeuge die Friktion so gering wie bei dem Hebel ist, so wirkt er fast mit der nämlichen Kraft, welche die Theorie angibt, wobei noch das Gewicht in Anschlag zu bringen ist, welches der Hebel hier als Körper in sich selbst besitzt und natürlich bei der Ausübung mit zu Hilfe kommt und die Kraft vermehrt.
Siehe auch: [Hebelscheibe] [Hebelstein] [Hebelstift] [Heben]
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