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Eisenbahnzeit
Einheitliche Zeit für das gesamte Streckennetz der Eisenbahnlinien eines Landes (oder Region). Die Eisenbahn war die erste Institution, die auf genaue und einheitliche Zeit angewiesen war. Durch sie wurde auch der Anstoß zur Zonenzeit gegeben. Die Lokführer führten anfangs auf der Strecke sogenannte Eisenbahneruhren (vergrößerte Taschenuhren) mit. Jeder größere Bahnhof hatte eine Uhrenanlage mit einer Hauptuhr und vielen Nebenuhren. Diese Uhrenanlage zeigte eine spezielle, nur für diesen Bahnhof gültige E. an.
Nach den Uhren auf den Bahnsteigen müssen auch heute noch die Züge abgefertigt werden. Derjenige, der die Hauptuhr betreut, ist verpflichtet, diese stets auf dem genauesten Stand zu halten. Dafür gibt die Zentrale der Bahn täglich ein genaues zentrales Zeitsignal an alle Bahnhöfe. Die Nebenuhren fast aller Bahnhöfe springen zur vollen Minute, eine Ausnahme macht (Ost)Berlin, wo die Nebenuhren ½-Minuten-Sprünge machen (Stand 1987).
Eine Besonderheit ist der Sekundenzeiger an manchen Bahnsteiguhren. Dies ist eine eigenartige Sonderentwicklung, bei der ein durch das örtliche Stromnetz gespeister Motor den Umlauf des Sekundenzeigers in 57 s bewirkt. Danach bleiben Motor und Sekundenzeiger stehen und werden durch den nächsten Minutenimpuls der Uhrenanlage für den folgenden Umlauf in Betrieb gesetzt. Der Sekundenzeiger bleibt also nach jedem Umlauf 2 bis 3 s stehen. Das hat den Vorteil, dass er bei Stromschwankungen oder Unregelmäßigkeiten immer wieder zur richtigen Zeit "startet".
Siehe Zonenzeit, Eisenbahneruhr, Uhrenanlage, Hauptuhr, Nebenuhr.
© 1987, wissenmedia GmbH, Gütersloh/München, mit freundlicher Genehmigung
Siehe auch: [Eisenbahneruhr] [Hauptuhr] [Nebenuhr] [Turmuhr] [Uhr mit Beobachtungssekunde für die Zwecke des Eisenbahndienstes] [Uhrenanlage] [Zonenzeit]
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