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Doppelpendel
(auch Sich kreuzende Pendel) Die betreffende Einrichtung, welche gewöhnlich an größeren und starken Spindeluhrwerken angebracht wird, hat zwar keinen praktischen Wert, aber das Spiel der Pendel sieht sich recht hübsch an und solche Uhren im Schaufenster ausgestellt, erregen das Interesse des Publikums. Die Konstruktion ist einfach und leicht. Von der Spindel, falls diese noch gut und die Lappen noch nicht eingeschlagen sind, entfernt man die Unruhe und bringt an deren Stelle eine ganz dünne und leichte Pendelstange d an, welche oben über dem Putzen, worauf sie fest genietet wird, in einer Gabel c ausläuft. Der Spindel- resp. Unruhkloben kann, wenn derselbe an zwei Seiten - wie dies bei den französischen Spindeluhren allgemein der Fall - mit Schrauben befestigt ist, der Einfachheit wegen benutzt werden, indem man die linke Seite des Klobens soweit absägt, dass noch Platz für ein Decksteinplättchen bleibt, ebenso wird auch von beiden Seiten alles überflüssige Metall des Klobens fortgenommen, so weit es der Festigkeit des Klobens keinen Nachteil bringt. Nachdem der alte Kloben so zugestutzt ist, wird er der Form nach dem gewöhnlichen Zylinderkloben gleichen.
Das Haupt- oder Führungspendel d wäre somit fertig und ist nur noch zu bemerken, dass man die Pendelstange auf dem Putzen ganz fest nietet, diese in Hinsicht auf die Stellung der Spindellappen zum Steigrade und hinsichtlich der passendsten Lage des Pendels erst richtig eingestellt werden muss. Man nietet zu diesem Zweck die Pendelstange nicht gleich ganz fest, sondern nur so, dass sie sich auf dem Putzen noch leicht drehen lässt. Das Beisatzpendel, eben so leicht gearbeitet wie das Hauptpendel, wird auf eine kurze Welle genietet, derart, dass es sich über dem Kloben des Hauptpendels unbehindert frei bewegen kann. Unten läuft die Welle in der oberen Platine und oben in einem besonderen Kloben; auch ist es zu empfehlen, wenn auch diese beiden Zapfen auf Decksteinen laufen. Das Beisatzpendel hat oben einen feinen Mitnehmerstift a, welcher in die Gabel c des Hauptpendels d greift; zu beachten ist hierbei, dass der Bewegungsmittelpunkt des zweiten Pendels senkrecht über dem ersten stehen muss, den Kloben des Beisatzpendels platziert man dort, wo es am geeignetsten ist, selbstredend wird das Stellstück, welches aus Stellungsflügel und Stellscheibe besteht, als überflüssig entfernt, sodass die Platine ganz frei wird. (Siehe Abbildung Nr. 24)
Siehe auch: [Pendel] [Spindeluhr]
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