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Diamant
(auch Demant) Der wertvollste unter den Edelsteinen, erscheint, in Oktaedern und Rhombendodekaedern, meist mit zugerundeten Kanten und Flächen, auch in rundlichen Körnern, und ist farblos und wasserhell, auch weiß, grau, gelb, grün, braun, seltener orange, rot, blau oder schwärzlich, sehr lebhaft glänzend und durchsichtig, zuweilen nur halb durchsichtig. Er ist der härteste aller Mineralkörper und wird durch Reiben positiv elektrisch. Sein spezifisches Gewicht ist = 3,6. Im höchsten Hitzegrade und unter Zutritt der Luft ist er ohne Rückstand verbrennbar, indem er sich dabei in Kohlensäure verwandelt. Er findet sich in aufgeschwemmtem Lande, besonders im Sande der Flüsse und im Ton, oft unmittelbar unter der Dammerde, in Brasilien und Ostindien bei Visapur und Golkonda, auf Borneo und im Ural, wo man den ersten 1829 auffand; die schönsten finden sich jedoch in Ostindien.
Die Kunst, Diamanten mit Diamantpulver zu schleifen, wurde um 1456 von Louis van Berguen aus Brügge erfunden; vorher wurden sie in ihrer natürlichen Gestalt gefasst und Spitzsteine genannt; jetzt wird auch Demantspath zum Schleifen der Diamanten verwendet. Man schleift dieselben auf sehr verschiedene Weise, zu Brillanten, Rosetten, Tafelsteinen, Dicksteinen etc., von denen aber der erste der teuerste Schnitt ist, der jedoch auch den Diamant in der größten Schönheit erscheinen lässt. Außerdem werden die geschliffenen Diamanten bei übrigens gleicher Beschaffenheit auch desto teurer, je mehr sie Facetten haben. Die Rosetten haben eine platte Grundfläche (die Einfassung), über welche sich zwei Reihen triangulärer Facetten erheben, von denen die sechs obersten, die Sternfacetten genannt, in eine Spitze zusammenlaufen.
Der Brillant lässt sich als zwei abgestumpfte Kegel vorstellen, deren Grundflächen zusammenstoßen. Der obere Kegel, welcher nach der Fassung des Steines noch nicht sichtbar bleibt, heißt die Krone oder der Pavillon; der untere hingegen die Culasse. Die Fläche der Krone nennt man die Tafel und die der Culasse die Calette. Die Brillanten, von der Krone aus betrachtet, sind entweder viereckig, rund oder oval. Die Kunst, Diamanten zu schneiden oder zu sägen, wenn sie im Verhältnis zu ihrer Oberfläche zu dick sind, ist eine Erfindung des Holländers M. Delbeek zu Anfange des 19. Jahrhunderts.
Reine, vollkommen durchsichtige Diamanten braucht man zum Schmucke, als Ring-steine, oder um andere Ringsteine, Saphire, Smaragde etc., damit zu karmesieren oder einzufassen. Farbe, Reinheit, Durchsichtigkeit, Vollendung des Schnitts und Größe bedingen den Wert der Diamanten. Die unreinen benutzt man zum Glasschneiden, wozu die Kristalle mit zugerundeten keilförmigen Kanten gebraucht werden, zum Gravieren, zum Bohren der Edelsteine und zum Füttern der Zapfenlöcher (siehe Steinlöcher) feiner Uhrwerke; auch werden dieselben zu Pulver gestoßen, welches zum Schleifen von Diamanten und andern harten Edelsteinen dient.
Siehe auch: [Brillant] [Diamantpulver] [Diamantsplitter zum Drehen] [Edelsteine]
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