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Welle, biegsame
Ist eine amerikanische Erfindung, welche meist in Verbindung mit einer Bohrmaschine benutzt wird. Die erste Bohrmaschine mit biegsamer Welle wurde im Jahre 1878 in Paris von einem Amerikaner ausgestellt und erregte großes Aufsehen. Die biegsame Welle ist ca. 30 - 50 mm dick und in der Regel etwa 2 - 3 Meter lang, sie besteht aus sechs über einander gewundenen, sechsdrähtigen Spiralen von Federstahldraht. Die innere kleinste Spirale ist rechts gewunden, die auf derselben liegende zweite Spirale ist links, die dritte auf der zweiten liegende wieder rechts gewunden usw.
Die beiden Enden einer solchen Spiraldrahtwelle sind zu einer Masche zusammengelötet und bilden so zwei Endzapfen, an welchen die gedrehten Laufzapfen befestigt sind. Über diesen Zapfen stecken Stahlhülsen, welche einerseits mit der Welle und dem Bohrkopf, und andererseits mit dem Antriebkopf verbunden sind und in welchen sich die Endzapfen der Spiralwelle drehen können. Die Welle ist ihrer ganzen Länge mit einem Lederschlauch überzogen, welcher sie vor Beschädigungen schützt. Auf der Antriebseite sitzt ein Bügel mit einer Rolle, welche durch eine Ledersaite von der Transrnission aus angetrieben wird. Durch einen kleineren, leichten Flaschenzug wird diese Rolle an einem festen Gegenstand angebunden und die Saite durch ein mit Rollen versehenes Gewicht gespannt. Der Bohrkopf, welcher auf dem vorderen Zapfen der Schlauchwelle sitzt, besteht aus einem Bügel mit Hülse und konischem Getriebe. In der Hülse läuft der in die Spiralwelle eingelötete Zapfen, welcher an der Stirnseite zwei Klauen hat. Im Bügel ist ein drehbarer Stiften gelagert, welcher auf der inneren Seite den konischen Kolben trägt und am anderen Ende ebenfalls zwei Klauen hat, welche in diejenigen des Schlauchzapfens passen.
Durch Anziehen eines Bajonettschlosses wird das Kuppelpaar in einander geschoben, wodurch bei Drehung der Welle der Stift mit dem konischen Kolben mitgenommen wird. Das größere Rädchen des konischen Getriebes sitzt auf der Bohrspindel, welche auf der einen Seite den Kopf für den Bohrer und auf der anderen Seite ein Gewinde hat, über welchem eine Mutterbuchse mit Stahlspitze sitzt und die Schaltung bildet. Eine sehr rationelle Verwendung findet die Bohrmaschine mit biegsamer Welle in Verbindung mit einer Dynamomaschine. An einem durch elektrischen Strom getriebenen Apparat ist vermittels Kreuzgelenken eine Schlauchwelle befestigt, welche zu dem Bohrapparat führt und die Bewegung auf den Bohrer überträgt. Durch diesen transportablen Motor und die biegsame Welle ist es möglich, Löcher an Stellen zu bohren, wo man sonst auf keine andere Weise zukommen kann. Die biegsame Welle wird auch von Zahnärzten zu Bohrungen an den Zähnen verwendet.
Siehe auch: [Bohrer]
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